CHILE UND ARGENTINIEN 2004
Plohberger Hans Martin Weinzirl
19. Tag in Chile, 28. Dezember 2004
Das größte von Menschenhand geschaffene Loch der Welt in Chuquicamata >>>nächsterTag Salar de Atacama, Valle de la Luna
Von Chañaral bis San Pedro de Atacama sind es gut 700 Kilometer. Die Panamericana führt mitten durch die Atacama. Links und rechts der Straße nur Sand und Steine und jede Menge alter Autoreifen. Manche davon müssen seit Jahren hier liegen. Es ist nur mehr das Drahtgerippe übrig. 70 Kilometer vor Antofagasta halten wir beim Monumento La Mano del Desierto, einer 10 m hohen, aus Stein gehauenen Skulptur, wohl das bekannteste Werk der Künstlervereinigung Corporación Pro Antofagasta (PROA). Vorbei an Antofagasta geht es zu unserem nächsten Stopp, Chuquicamata. In den vergangenen 90 Jahren ist hier das größte von Menschenhand geschaffene Loch der Welt entstanden. 4 mal 2,5 Kilometer und 800 Meter tief. 1,6 Billionen Kubikmeter kupferhaltiges Gestein mussten dazu abgetragen werden. Abraumhalden von der Größe eines Mittelgebirges. Die nächste wird die ganze Stadt Chuquicamata, die einst 30.000 Einwohner zählte, unter sich begraben. Die Bewohner werden bis Ende 2005 in das nahegelegene Calama umgesiedelt, - so der Plan. Wir stehen vor einem der Werkstore. Daneben eine eingezäunte verlassene Siedlung. Die Häuser sind kaum älter als ein paar Jahre. Unmittelbar dahinter hat die Halde schon die ersten Häuser erreicht. Alles ist hier Superlative. So auch die LKWs, die wir auf einer gegenüberliegenden Halde beobachten können. 3300 PS, bei 400 Tonnen Gesamtgwicht können diese 360 Tonnen Gestein transportieren, 400 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer. Die Reifen haben einen Durchmesser von 4 Meter. Jeder einzelne kostet ca. 13.000 Euro. 110 dieser LKW-Monster sind 24 Stunden am Tag im Einsatz. Ein etwas älteres, nicht ganz so großes Exemplar, können wir auf einem Museumsgelände besichtigen. Aber wir müssen weiter. Schließlich wollen wir San Pedro noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Die Hochebene der Atacama erreicht hier eine Höhe von 3300 Meter, bevor es wieder 900 Meter hinunter in die Wüstenoase San Pedro geht. Unser Hotel für die nächsten drei Tage, das Hostal Casa Corvatsch, liegt in einer staubigen Straße nahe dem Ortszentrum. Noch ein kurzer Rundgang durch den Touristenort, dann essen wir neben einer offenen Feuerstelle im Innenhof eines urigen Restaurants zu Abend.
1-Abraumhalde in Chuqicanata 2-Riesen-LKW bei der Arbeit 3-LKW auf dem Museumsgelände
© Arvid Puschnig, Hosteria Outsider, Puerto Varas, Chile, San Bernardo 318, Tel. +56 65 2231056